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Die richtige Trinktechnik

Jedes Baby weiß, wie man aus der Brust trinkt - aber Erwachsene haben es verlernt...

Wichtigste Grundregeln:


Tips:

Neben der Frage nach dem emotioalen Element, dem Fließenlassen bzw. Loslassen ist auch die physische Seite, d.h. die richtige Technik des Saugens wichtig.
Das Problem ist, dass "Mann" das leider verlernt, vergißt, was "Mann" seinerzeit als Baby "spielend" konnte. Aber es gibt ja nichts, was mann/frau nicht wieder lernen könnte...;-) Dabei ist es wichtig geduldig und einfühlsam aufeinander einzugehen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Beide sollten über ihre/seine Gefühle reden und dadurch dem/der Partner/in die Chance geben, sich zu verbessern / darauf einzustellen.
Keinesfalls sollte es der Frau wehtun, was wahrscheinlich daran liegen kann, wenn der Mann mit seinem Mund zu fest die Brust "einklemmt" oder versucht die Brustwarze zu berühren - die sollte Tabu sein, weil sie durch die Saug-Beanspruchung sehr empfindlich ist/wird (andererseits macht das bei manchen genau die Lust aus -also auch hier den "goldenen" Mittelweg finden).
Der Mund sollte etwa 2/3 des Warzenhofes abdecken, was natürlich davon abhängt, wie groß der Warzenhof ist - die Angabe gilt für mittelgroße - bei großen sollte es etwa die Hälfte sein - bei kleinen sollte er ganz bedeckt sein. Wenn die Milchseen [Milch-Höhlen] zu ertasten sind, sollten die Lippen darauf liegen.
Das Saugen an sich bedarf der Übung. Dabei soll die Oberlippe möglichst locker bleiben und der Unterkiefer die Brustunterseite sanft massieren (nicht fest drücken). Die Brustwarze liegt auf der Zunge des Saugenden und kann sich dadurch frei bis in den Rachen (nur so weit wie angenehm ;-) ) ausdehnen. Die Zunge kann bei der Massage der Brustunterseite mitwirken, sollte aber nicht an der Brustwarze spielen.
Je nach Stillposition muss man dies umdenken. Stillpositionen sollten nach Möglichkeit öfter gewechselt werden, ihr werdet eure Lieblingsposition schon finden ;-).

Wichtig ist auch, dass der Mann nicht gierig ist (also Geduld - auch wenns manchmal schwer fällt, denn - Gier führt zum Verkrampfen, usw.) In der ersten Zeit könnte es sein, dass der Mann sich richtig anstrengen muss. Die Frau kann es ihm erleichtern, indem sie den Milchspendereflex manuell auslöst durch entsprechendes Ausstreichen/Ausdrücken der Milch vorher oder gleichzeitig.

Beide sollten es entspannt angehen und nicht verkrampfen.


Andere Tips:

Schlafend stillen: Wenn Du's als stillende Frau nicht schaffst, Dich zu entkrampfen, dann bitte Deinen Partner, nachts aus Deiner Brust zu trinken wenn Du schläfst. Dann bist Du garantiert entspannt und der Milchfluß kann erst einmal in Gang kommen. Macht das ruhig längere Zeit - es funktioniert sehr gut. In der Regel wirst Du auch schöne Träume davon bekommen. Dein Partner sollte noch auf folgendes achten: Wenn der Milchspendereflex kommt, dann wirst Du im Schlaf unruhig und fängst evtl. an, Dich zu jucken und zu kratzen. Dabei kann es passieren, daß Du Dich im Schlaf automatisch wegdrehst und das wäre ja schade. Deshalb solltet ihr ausmachen, daß Dich Dein Partner in diesem Fall in Deiner momentanen Schlafposition festhält. Das geht im Liegen ziemlich gut. Wenige Augenblicke nach dem Jucken/Kribbeln kommt dann auf einmal die Milch.

Ausmassieren: Wer's nicht kennt, wird anfangs garantiert falsch trinken. Deshalb noch einmal: Eher mit Gaumen und Lippen ausmassieren. Gleichzeitiges Saugen kann sehr helfen, wenn die Milch noch nicht richtig fließt, aber das Ausmassieren ist weitaus wichtiger. Mit dem Gaumen und den Lippen erfaßt Du dazu den gesamten Bereich hinter dem Warzenhof. Stell Dir vor, darin wäre ein Schwamm, den zur Brustwarze hin auswringen mußt. Das etwa ist die Bewegung die Du beim Trinken immer wieder machen mußt.
Bei sehr vollen Brüsten fühlt sich die Brust innen geadezu "sehnig-knorpelig" an. Ein unvorsichtiges Trinken kann sich dann in den ersten Augenblicken unangenehm anfühlen, und da man das Trinken dann vermeidet, macht man genau das Falsche. So haben wir zum Beispiel "unsere Lieblingsbrust" eine genze Weile lang völlig verkannt.
Deshalb bei sehr vollen Brüsten erst einmal nur ganz zarte rhytmische Wring-Bewegungen machen und nur ganz leicht saugen, bis die erste Milch heraus ist. Die Brust wird wird dann mit der Zeit weicher und man kann dann ganz normal witertrinken. - Du wirst merken, daß die Brust geradezu ganz alleine die Milch gibt.

Echtes Saugen: Wenn die Milch wegen einer längeren Stillpause oder am Anfang ganz schlecht oder (noch) gar nicht fließt, dann kann man natürlich auch kräftig saugen. Stimmt genau ab, wie stark das sein darf und testet auch mal die Grenzen aus. Ich selbst habe den Eindruck (weiß es aber nicht genau), daß das Saugen bei nicht oder schlecht fließender Milch durchaus ein starkes Signal bewirkt, daß Milch produziert werden soll. Aber: NICHT direkt vorne an den Brustwarzen saugen, sonden diese völlig in den Mund nehmen.
Manche Frauen mögen es übrigens sehr, wenn man ausgesprochen stark saugt. Aber die meisten Männer werden dann auch einen wunden Gaumen und eine wunde Zunge bekommen...
Es ist ganz wichtig, daß die stillende Frau ein Feedback gibt, denn Hellsehen funktioniert nun einmal nicht. Das Feedback kann auch einfach ein deutlich hörbares stärkeres oder schwächeres Atmen sein oder Stöhnen bzw. mit der Hand ein Wechsel zwischen Streicheln (Lob), Stillhalten (neutral) und drücken (so nicht).

Schnell-Langsam: Am Anfang immer mit hoher Frequenz massieren/saugen, und zwar mit etwa 120/min=. Das ist die Stimulations-Phase, die den Milchspendereflex auslösen soll. Sobald die Milch ins Fließen gekommen ist, wird länger und "tiefer" massiert/gesaugt, und zwar zwischen 78/min= und 45/min=. Wenn der Milchfluß zwischendurch mal nachläßt, kannst Du auch wiederholt Phasen mit hoher Frequenz einlegen. Moderne Milchpumpen arbeiten inzwischen übrigens auch mit diesen zwei Phasen. [Wenn sich in diesem Abschnitt nichts bewegt, dann sind in deinem Browser die GIF-Animationen abgeschaltet. Frag in diesem Fall den Herrn oder Sklaven deines Computers.]

Lage-Wechsel: Wenn die Milch nicht mehr richtig fließt, hilft es oft, den Kopf (und damit den Mund) ein wenig zu drehen. Damit erreicht man, daß man nun Milch aus anderen Bereichen der Brust bekommt und eventuell gerade zugedrückte Milchgänge freigibt. Zudem ist es zur Vermeidung von Entzündungen und zur Erhöhung der Milchmenge wichtig, daß möglichst alle Drüsenbereiche beansprucht und entleert werden.
Zur Erinnerung: Es gibt 4-18 unabhängige Drüsensysteme in der Brust, die wie ein Strauch mit Ästen und Zweigen um die Brustwarze herum liegen und entsprechend genau so viele Milchgänge (die "Hauptäste"), die durch die Brustwarze nach außen gehen.


Und hier noch einmal eine andere Beschreibung aus dem Forum:

Zur Saugtechnik: Als Mann (bzw. natürlich trinkende Frau) kann man durchaus in so eine Art kleinen Teufelskreislauf reinrutschen, daß wenig kommt und man hektisch wird und dadurch erst recht falsch stimuliert bzw. zu grob wird. Das muß man wirklich ausprobieren. Meine eigene Erfahrung: Zuerst muß sich die Brustwarze an den Mund gewöhnen und weich werden. Danach scheint die ideale Stelle dort zu sein, wo die Brustwarze in den Hof übergeht bzw. noch ein winziges bißchen weiter hinten. Und dann eine Kombination von Wringen und kräftigem Saugen, aber das Wringen so, daß man keine Milchkanäle zudrückt. Also die Brustwarze möglichst gerade halten, nicht geknickt, nicht gebogen und den Mund so formen, daß man gedacht noch einen Hohlraum übrig lässt, der die Brustwarze nicht völlig zusammendrückt. Mit den Lippen das zu fühlende "Milchgang-Gewebe" (fühlt sich ungleichmäßig an) mit zusammendrücken und nach vorne massieren. Und auf die Weise erst mal zügig-schnell-rhytmisch massieren. Am Anfang ist es das Ziel, die Brust zu locken, daß sie Milch gibt, da ist also das erzeugte Gefühl für die stillende Frau viel wichtiger als alles andere. Und wenn man dann merkt, daß plötzlich Milch kommt, dann ganz langsam-rhytmisch werden, schön aufpassen, daß die Milch fließen kann (nichts abdrücken). Wenn man langsam-tief saugt-wringt, merkt man, daß es ein Optimum gibt, bei dem große Milch-Schwalle kommen. Am Geschmack kannst du auch merken, ob die Brustwarze gut im Mund liegt: Du mußt den süßen sehr aromatischen Geschmack der Milch vollschmecken können, sonst ist die Brustwarze zu tief im Rachenraum. Mit dem regelmäßigen Schlucken dann nicht den Rhytmus verderben, der ist wichtig. Und nicht in die Hektik-Falle geraten, optimal ist es eher, wenn man in einen regelrechten Rauschtzustand gerät, (was ich übrigens gar nicht so selten erlebe), dann fließt die Milch am besten.

Und nicht vergessen: Die Brust immer gut leeren - das gibt das Signal, daß später wieder reichlich Milch gebraucht wird und nicht etwa weniger.