Berichte zum Anregen der Milchbildung

Berichte und Erfahrungen zum Hervorrufen der Milchbildung (Induktion oder engl. "induction").
Erfahrungen mit reiner Mund- oder Hand-Stimulation und zur Induktion mit Hilfe von Drogen.

Bitte behaltet bei Beschreibungen zu Medikamenten oder rein pflanzlichen Mitteln im Auge, daß Einzelerfahrungen nicht mit klinischen Studien gleichzusetzen sind. Bewahrt also einen gesunden kritischen Abstand und prüft jede Information stets aus möglichst vielen Richtungen. Bei Medikamenten fragt bitte einen Arzt. Frauenärzte sind vieles gewohnt, weshalb ihr da auch keine falsche Scheu zu haben braucht!
Erfahrungen mit dem Medikament Domperidon.
Bericht aus einer Diskussionsgruppe.
Datum: Mitte 2005
Subject: Re: Domperidon
> Hallo zusammen,
> ich heiße XXXXXXX und suche Frauen die noch nicht schwanger
> waren, aber dennoch Erfahrungen mit Domperidon haben.
> Wie sind bei Euch die Wirkungen und Nebenwirkungen, ich
> möchte Milch geben können, auch wenn ich leider keine Kinder
> bekommen kann.

Hallo XXXXXXX, komme leider erst jetzt dazu, etwas zu schreiben weil (...). Ich war auch noch nicht schwanger, und möchte hier mal von meinen Erfahrungen berichten:
Domperdion hat bei mir super geholfen, habe wirklich lange vorher mit anderen Sachen herumprobiert (Tees, Ameda Doppel-Milchpumpe, häufige Massagen) aber ohne den kleinsten Erfolg, nur unheimlich viel Zeit mit mir selber verdaddelt, man hat ja schließlich auch noch mal was anderes zu tun.
Dann habe ich aber soviel über Domperdion gelesen, dass meine Neugierde schließlich meine Skepsis überwog und ich mir das erste Paket mit 100 Stück kaufte. Da war ich Ende 30 und habe mir so gedacht "Mensch, wenn du schon keine eigenen Kinder mehr haben willst, dann musst du doch wenigstens mal die Lebenserfahrung gemacht haben, wie es wohl ist, Milch zu haben" - mein Partner war zwar nicht unbedingt superbegeistert von der Idee, war aber auch neugierig darauf und hat mittlerweile (Zeitweise) Gefallen daran gefunden.
Da man anfangs 4 mal am Tag 2 Stück einnehmen muss um mit Domperidon den gewünschten Erfolg zu haben, reicht eine Packung mit 100 Stück nicht weit. Nebenwirkungen, die ich glaube bei der Einnahme zu haben sind: In der ersten Einnahmewoche etwas mehr Müdigkeit, das gibt sich dann aber wieder. Nach dem Absetzen der Tabletten fand ich mich leicht reizbar, weiss aber nicht, ob das nicht vielleicht an etwas anderem lag. Erste Milchtröpfchen bildeten sich bei mir unterschiedlich, mal am 12. Einnahmetag und mal am 14.. Erste Spritzer kamen so ab dem 20. Tag. Da ich meist nie länger als max. 4 Monate am Stück Lust habe, den ganzen Zeitaufwand mit der Stimmulation der Brustwarzen, regelmässiges ausdrücken usw. Tagtäglich auf mich zu nehmen, und ich es auch irgendwie für mich erniedrigend finde, andauernd meinen Partner darauf hinweisen zu müssen, dass er auch mal wieder "seinen Teil" zur Stimulation beitragen soll, und ein gelegentliches Saugen alle paar Tage mal nicht viel bringt, bin ich eben "Teilzeitstillerin". Damit habe ich glaube ich einen guten Kompromiss für mich und ihn gefunden.
Die Tabletten habe ich nach 2 Monaten langsam reduziert, beim ersten Mal hörte auch gleich darauf die Milchbildung auf, aber beim 2-ten Durchlauf mit Domperidon ging es mit der Milchproduktion auch nach dem Absetzen super weiter, - lag wohl auch an der konsequenteren Stimmulation (Saugen) meines Partners. Er findet, dass er von der Milch dicker geworden ist, und ich bin durch das Stillen auch dicker geworden, weil ich unheimlichen Appetit während dieser Zeit habe. Nun specken wir erstmal wieder ab und ich habe das Stillen eingestellt auf unbestimmte Zeit, bis wir beide wieder die nötige Motivation dazu aufbringen. Tabletten sind seit über einem Monat abgesetzt und trotzdem kommen auf Druck immer noch kleine Tropfen aus der rechten Bw. Ach ja, ich finde, das sexuelle Lustempfinden ist während der Stillzeit grösser, auch wenn man vielerorts was anders liest.
Bei jedem Mal, wo ich wieder mit Domperidon anfange kommt die Milchbildung schneller in Schwung und die Milchmenge nimmt ebenfalls schneller zu, der Körper hat sich wohl dran gewöhnt.
Die Domperidon, die ich eingenommen habe, (...) heissen Domperon. Da ich demnächst wieder (...) neue kriege, und hier noch einen ordentlichen Vorrat (haltbar bis 2007) habe, kann ich bei Interesse welche abgeben - 100 Stck. 30 Euro plus gewünschte Versandart. - Vielleicht möchte sie ja mal jemand ausprobieren, ich glaube, hier sind sie auch nicht billiger zu kriegen.
So, mehr fällt mir nicht mehr ein. Viele Grüsse, YYYYYYYYYYYY
Kxxxxxx: (Frau)
Ich habe vor 4 Monaten mit dem Stillen angefangen. [Anm. Ohne vorangegangene Schwangerschaft] Ich nehme Reglan, was mir mir ausgezeichnet funktioniert. Außerdem nehme ich auch Bockshornklee [pflanzliches Mittel zur Milchbildung, engl. Fenugreek, mehr siehe Wikipedia] und trinke Hefebier. Nach einem Monat gab jede Brust etwa 30 Milliliter und nach zwei Monaten hatte ich bis zu knapp 90 Milliliter pro Brust. Nach und nach wurden es gut 100-120 Milliliter, indem ich am Wochenende öfter gepumpt habe und in der Woche bei 3-4 mal am Tag geblieben bin. In diesem Rhytmus verträgt es sich gut mit meinem normalen Tagesablauf und meiner Arbeitszeit.
Ich finde, daß das Ausmassieren mit der Hand viel besser funktioniert, als wenn ich eine Pumpe nehme. Du kannst die Pumpe natürlich auch weiterhin nehmen. Aber fang' erst mit mit dem Ausmassieren an, dann pumpe eine Zeitlang und massiere die Milch schließlich wieder mit der Hand aus. Am besten geht es, wenn Dein Partner trinkt, das Zweitbeste ist die Hand und die Pumpe steht von der Effektivität her an dritter Stelle.
Ganz zu Anfang habe ich alle paar Stunden ein paar Tröpfchen aus der Brust herausgedrückt, auch auf Arbeit. Und als die Milch richtig floß, bin ich zum erwähnten Rhytmus von 4 mal pro Tag übergegangen.
[...]
Axxxxxx: (Frau)
Hallo Kxxxxxx... (Frau)
Ich frage mich, wo der Unterschied zwischen Domperidon und Reglan liegt. Ich selbst nehme Domperidon. Ich habe wie Du vor 4 Monaten angefangen und drücke 5 bis 7 mal am Tag mit viel Hingabe meine Brüste aus. Und ich habe die besten elektrischen Pumpen (Medella Classic, Ameda Purely Yours & White River... Ich liebe die Auswahl) und ich nehme 2 mal 10mg-Tabletten Domperidon drei mal am Tag zusammen mit Fenugreek [=Bockshornklee]. Ich habe nur etwa 30 Milliliter Milch am Tag, nicht bei jedem Ausdrücken. Und ich ernähre mich wirklich gesund, kein Fastfood, eine Menge Vitamine, mache Dauerlauf und etwas Gymnastik, bin gut in Form ... und trotzdem noch nicht ausgelastet.
Vielleicht liegt es einfach daran, daß ich keinen Partner habe, den ich jeden Tag säugen kann. Immerhin wenigstens einmal in der Woche habe ich jemanden - nicht ideal natürlich, aber immerhin.
Meine Frage ist, hast Du einen Partner zum regelmäßigen Säugen, damit Du so viel Milch geben kannst oder hast Du schon einmal früher Milöch gehabt bzw. gestillt? - Ich habe, aber das liegt Jahre zurück. Ich möchte wirklich meine Milchmenge erhöhen und will deshalb gerne wissen, wie ich das auf wirklich effektive Weise tun kann.
Ich fühle mich bei allem wirklich toll und liebe die gesamte "Reise". Ich leide auch nicht oder bin irgendwie enttäuscht. Ich liebe jeden Augenblick meines Daseins, aber ich möchte eben gerne herausbekommen, wie ich mehr Milch bekommen kann, falls das möglich ist.
Kxxxxxx: (Frau)
Es ist bei mir nur nötig, einen Grundrhytmus beizubehalten. (...) Wenn die Milchbildung erst einmal richtig in Gang gekommen ist, bist Du wesentlich flexibler mit Deiner zeit, als wenn Du gerade angefangen hast. Aber falls Du gerade angefangen hast, dann ist es wirklich wichtig, so oft wie möglich die Brust zu stimulieren und auszumassieren.
Meine Brüste fühlen sich am späten Nachmittag "voll" an. Ungefähr um 17 Uhr sind sie fürs Ausmassieren bereit und fangen an zu jucken, aber nicht schmerzhaft. Bis so ungefähr um 18.20 Uhr hatte ich noch nie Probleme mit meinen Brüsten oder der Milchmenge. Das einzige mal wo es schmerzhaft wurde, hatte ich 18 Stunden lang die Milch nicht abgepumpt und meine Brüste waren unglaublich hart und voll. Aber sobald ich die milch abgepumpt hatte, war alles OK.
Als mir das passiert war, brauchte ich ein paar Tage, um meine Milchmenge auf 100 bis 120 Milliliter herunterzufahren. Es wurde durch etwas größere Abstände zwischen dem Ausmassieren weniger, aber nicht zu viel. Aber zum Glück blieb das ein sehr seltenes Ereignis. Ich sorge einfch dazu, daß ich zuerst etwas "private" Zeit habe, wenn ich nach Hause komme. Es ist definitiv eine große Entspannung, wenn ich die Milch ausmassiere, nachdem ich den ganzen Tag auf Arbeit war.
Noch eine Mail von Kxxxxxx: (Frau (aus dem Englischen übersetzt)
Reglan/MCP und Domperidon sind ähnliche Medikamente. Reglan ist verschreibungspflichtig. Reglan wirkt auf das zentrale Nervensystem, während Dom auf das periphere Nervensystem wirkt. Beide erhöhen den Prolaktinspiegel ( wodurch man Milch bekommt). Die meisten Leute auf diesen Seiten bevorzugen Dom, weil es so einfach ist, es ohne Rezept zu bekommen. Und obwohl ich keine Nebenwirkungen von Reglan hatte, sind mehr Nebenwirkungen aufgelistet als bei der Einnahme von Dom.
Ich bin zwar verheiratet, aber mein Mann arbeitet in einem anderen Bundesland, so dass ich ihn nur einmal im Monat sehe. Wir stillen, wenn er hier ist, aber ich habe meine Milchproduktion durch Handabpumpen erreicht.
Wenn du viel Sport treibst - trinkst du dann genug? Da man durch den Sport viel davon verliert, muss msn vielleicht mehr trinken. Ich trinke mindestens 3 Liter Wasser pro Tag und bin nur mäßig aktiv. Ich weiß, dass die Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig ist, um die Produktion zu steigern. Außerdem produziert man mehr, wenn man mehr verlangt. Achte darauf, dass du bei jeder Sitzung mindestens 10 Minuten lang auf jeder Seite melkst (auch wenn du nichts rauskriegst). Wenn Tropfen kommen, oder wenn die Menge zunimmt, dann nach den 10 Minuten weiter abpumpen, bis nur noch Tropfen kommen. Man sollte nicht länger als 30 Minuten melken, bis die Menge wirklich hoch ist, da dies zu Reizungen führen kann.
Ich verwende selten eine Pumpe. Ich habe zwei verschiedene und habe sie anfangs ausprobiert, aber wenn man diese Seite und andere Internetseiten über das Stillen liest, wird man feststellen, dass Pumpen nicht so gut für die Induktion geeignet sind, sondern eher für den Gebrauch, wenn die Menge schon höher ist. Wenn man keinen festen Partner hat, ist das Abpumpen von Hand wirklich die beste Methode. Es gibt Websites, auf denen die beste Methode für das Abpumpen von Hand beschrieben wird. Ich glaube, sie heißt "Marmet-Technik" (ich bin mir nicht sicher, wie man das schreibt). Dies ist die Methode, die ich verwende. Diese Methode verhindert, dass Sie Ihre Brustwarzen zu sehr reizen. Ich finde, dass das Stillen mit der Hand einfacher und sanfter ist.
Versuche an den Tagen, an denen du jemanden zum Stillen hast, ein oder zwei Tage zu reservieren, an denen du nur "stillst" - alle 2-3 Stunden stillen und dich entspannen. Das habe ich auch gemacht, als mein Mann zu Beginn meiner Stillzeit zu Hause war. Wir haben unsere Zeit darauf verwendet, die Milchmenge zu steigern.
Wenn man vor dem Abpumpen einige Minuten lang Wärme einwirken lässt, öffnen sich alte Milchgänge und der Fluss wird angeregt. Die besten Ergebnisse erziele ich in der Badewanne! Das Massieren der Brüste vor dem Abpumpen hilft ebenfalls, verstopfte Milchgänge zu lockern und den Abfluss zu erleichtern.
Es gibt eine Seite, die sich Ask Lenore nennt, "Frag Leonore". Hier findet man viele gute Informationen über das Einleiten der Stillzeit aus klinischer Sicht. Lies dort vor allem die Informationen über das Einleiten der Milchbildung bei Adoptivmüttern. Die Informationen sind hilfreich für alle, die ohne Schwangerschaft stillen wollen. Diese Seite enthält auch Informationen über Reglan und Dom. Sie beschreibt auch die Protokolle, die zu befolgen sind, um die Produktion zu steigern. Ich habe diese Seite schon früh in meinen Bemühungen gelesen. Seitdem habe ich zahlreiche Websites gelesen und viele Tipps von dieser Gruppe und anderen ähnlichen Gruppen erhalten.
Ich habe meine Tochter nicht gestillt (was ich sehr bedaure) und habe das Medikament genommen, das den Milchfluss nach der Geburt "austrocknet".
Noch ein paar andere Dinge: Nimmst du irgendwelche Medikamente? Einige Medikamente können die Milchbildung hemmen oder es kann sonstwelche Kreuzwirkungen geben. EinigeBeachte, dass auch einige pflanzliche Präparate sich sogar kontraproduktiv auf das Stillen auswirken - nimmst du noch andere pflanzliche Präparate ein (abgesehen von Bockshornklee und Vitaminen)?
Tut mir leid, dass ich so dahergeredet habe - ich versuche nur, mich an all die Dinge zu erinnern, die ich gelernt und auf meine Situation angewandt habe, um meine Milchmenge auf den jetzigen Stand zu bringen. Ich hoffe, dass einige dieser Dinge helfen. Halte mich über deinen Erfolg auf dem Laufenden!!!! :)
[...]
Ich nehme 10 mg Reglan 3-4 mal täglich, Bierhefe 2 - 500 mg Tabletten zweimal täglich und Bockshornklee 4 - 610mg Kapseln 3 mal täglich. Ich habe keine Probleme mit diesen Medikamenten und sie scheinen eine gute Kombination für mich zu sein.