Der erotische Roman
Peridëis
von Leo Talberg

Ach, ich wollte schon so lange über dieses Buch schreiben, aber die Zeit, die Zeit... Da inzwischen auch bei Amazon die ersten Rezensionen erschienen sind, will ich hier bis auf Weiteres wenigstens zwei Rezensionen aus dem Forum hierher kopieren. Und wie gesagt: Es gibt auch bei Amazon Rezensionen, aber ich bin mir nicht sicher, ob man die einfach hier auf die Webseite kopieren darf.

Wenigstens einige eigene Worte von mir vorweg: Der Roman Perideis (im Buch geschrieben Peridëis, weil e und i getrennt gesprochen werden) ist ein 550 Seiten dicker Wälzer und meines Wissens überhaupt der erste Roman, der das Thema Erotische Laktation nicht nur aufgreift, sondern sogar zum zentralen Gegenstand macht. Und es hat mich umgeworfen, wie gut das gelungen ist! Das Buch schafft spielend eine Verbindung vom explizit erotischen Roman zum Thriller, beweist, dass das mit Niveau möglich ist und führt vor, wie man mit Fingerspitzengefühl zur (Roman-) Normalität erheben kann, dass Männer die Milch ihrer Frauen trinken. Ohne dass es peinlich wird, denn der Roman ist nach meiner eigenen Einschätzung durchaus massenkompatibel.
Der Roman greift zahlreiche tatsächlich existierende historische Legenden auf, die so verknüpft werden, dass sie zu einer Verschwörungsgeschichte um ein geheimes Reich namens Perideis führen, dem verlorenen Paradies. Mich hat das in seiner Machart und Qualität an Umberto Eco erinnert (ja wirklich!) oder Dan Brown oder Ken Follet. Aber die Geschichte ist eben eine primär erotische.
Wie ich es wagen kann, einen Vergleich zu Umberto Eco zu ziehen? - Das kam mir wirklich in den Sinn, und ich bin nicht leichtfertig mit solchen Vergleichen. Ich dachte hinterher, das muss ein bekannter Schriftsteller oder Schriftstellerin unter falschem Namen geschrieben haben, um vielleicht den eigenen Ruf nicht zu gefährden. Historisch ist das ja öfter geschehen, man denke nur an Josefine Mutzenbacher - Die Lebensgeschichte einer Wiener Dirne.

Unten folgen zwei Rezensionen aus dem Forum:


Rezension von Atum:
(...)
Es geht um das Buch "Perideis", offizielles Erscheinungsdatum 1. Oktober 2016, also wirklich ganz frisch. Ein 550 Seiten dicker Roman, der sich um eine junge Frau dreht, die in den letzten Tagen der DDR lebt, sich gerade von den Eltern abgenabelt hat und mehr vom Leben erwartet, als ein miefiges spießiges Zweckdasein. Als erste Maßnahme hat sie eine winzige Wohnung mit Außenklo im Berliner Prenzlauer Berg besetzt und näht schicke Anziehsachen gegen Geld oder Handwerkerleistungen. Und genau diese Frau bekommt auf rätselhafte Weise eine rätselhaftes altes Buch zugespielt, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Und noch mehr passiert: Sie ergattert, wieder auf rätselhafte Weise, eine der hochbegehrten Westreisen, Algerien war gerade vorrätig. Dort landet sie auf einem halbverfallenen Flughafen mitten in der Wüste und wird auf eine Reise durch die Wüste geführt hin zu einer (wieder!) rätselhaften Zone, wo man Zutritt erlangt zu einer ganz anderen Welt, wenn man weiß, wo der Zugang ist...

Diese verborgene Welt ist eine Art Märchenwelt, die ein paar erwähnenswerte Besonderheiten hat: Es kann einem nichts passieren und die eigene Sexualität wird stärker, vielleicht so, als gäbe es keine gesellschaftlichen Konventionen um die Sexualität herum, und jeder würde sie so leben, wie die Lust es eingibt. Und jeder Frauen schwellen schnell die Brüste, denn Männer können in dieser Welt ohne die Milch der Frauen nicht überleben. Erhalten sie diese nicht, dann degenerieren sie zu einem triebgesteuerten Satyr, der ohne Verstand rein triebgesteuert im Wald lebt und Frauen auflauert, bis vielleicht (!) eine Frau sie aus diesem Zustand befreit. Jede Frau hat Milch und Frauenmilch ist die eigentliche Währung in diesem Land, in dem Frauen nicht arbeiten müssen und sich kreativen Dingen zuwenden.
Wo aber starke Sexualität eine Rolle im Alltag spielt, da ist auch vielfäältige Sexualität zu erwarten, und die Heldin der Geschichte spürt an sich Wünsche, die in ihrer Erziehung nicht vorgekommen waren.
Gleichzeitig haben gewisse Behörden Kenntnis von dieser geheimen Welt erlangt, die ganz und gar nicht in ihr politisches Konzept passt. Noch schlimmer: Den Agenten, die man dort hinschickt, ist hinterher nicht mehr so recht zu trauen, weil die geheime Welt sie korrumpiert.

Es ist eine Art modernes Märchen mit zahlreichen sehr direkten erotischen Erlebnissen, mit witzigen Anspielungen an "The Wizzard of Oz" und ähnlichen Büchern, und gleichzeitig ist es eine Art "Dan Brown", der mit Bezügen zu realen geschichtlichen Ereignissen spielt, etwa Pharaonen, die die Milch der Göttinnen tranken, chinesischen energetischen Vorstellungen über Männer, die die Milch ihrer Frauen trinken, den berüchtigten Bibelsprüchen 5, die so übersetzbar sind, dass ein Mann die Milch seiner Frau trinken soll, sachlich durchaus korrekten Anleitungen, wie eine Frau zu Milch kommt und so weiter. Es ist insgesamt ein süffig runtergehender Mix aus realen Fakten und Fiktion, die zu einer in sich schlüssigen sehr erotischen Verschwörungstheorie zusammengefügt werden, bei der die Heldin der Geschichte zwar nicht kriegt, was sie am sehnlichsten nhaben will, aber: Happy End. Am Ende kriegt sie ihn. Dazwischen 550 Seiten Spaß und Unterhaltung, ach ja, und tatsächlich auch etwas Wissen. Aber nicht so, dass es stört.

Mehr verrate ich jetzt nicht. Die Geschichte enthält S/M-Szenen, aber es ist keine S/M-Geschichte als solche. Ich würde sagen, sie ordnen sich eher logisch darin ein, was passieren könnte, würden alle Leute sich so ausleben dürfen wie sie möchten. Trotzdem ist es nicht wie Shades of Grey, weil S/M wie gesagt nicht vordergründig und ständig Thema ist, und weil es eher Bestandteil des gesamten Lebens ist. Es darf eben jeder seinen Spaß haben. Das eröffnet auch überraschende Sichtweisen beim Lesen der Geschichte.

Der Roman kostet 25,50€ und am meisten bereichern sich Verlag/Autor, wenn man direkt bestellt:
www.denkholz.de. Aber Amazon hat das Buch auch und der normale Buchhandel wohl in spätestens 4 Wochen ebenfalls. WENN ihr schon als faule Menschen bei Amazon bestellt, dann macht dort wenigstens auch eine kurze Rezension. (Spam aus). Nein, mal ehrlich. Ich habe das Buch mit vergnügter Begeisterung gelesen und will mehr davon.

Perideis
von Leo Talberg
551 Seiten
25,50€
ISBN: 978-3981189469
Verlag: www.denkholz.de

Hier kann man [bei Google Books] reinlesen: http://books.google.de/books?id=hh4aDQAAQBAJ

Rezension von Christine:

Leo Talberg: Perideis

Leider erst jetzt, da ich viel um die Ohren hatte und das Buch wirklich nicht bloß überfliegen wollte. Nicht dieses Buch, denn immerhin hatte ich ja meine Beziehungen spielenlassen, dass das Buch zum Verlag kommt und der Verlag zum Buch. Und ich freue mich, dass daraus etwas geworden ist. Ich wollte das Buch. Ich wollte es wirklich. Und ich wollte nicht, dass es halb fertiggeschrieben irgendwo verschimmelt.

Wieso?

Na könnt ihr mir bitte einen einzigen echten Roman nennen, in dem eine Stillbeziehung zwischen gleichberechtigten Erwachsenen eine nennenswerte Rolle spielt? Und der Roman "Perideis" geht sogar ein ganzes Stück weiter: Wie könnte eine Welt aussehen, bei dem das alle machen? Ja, wo die Männer sogar müssen, denn sonst droht ihnen was?!
Also das alleine fand ich schon reizvoll, aber das erste Romanfragment, das ich vor ein oder zwei Jahren lesen konnte, versprach darüber hinaus eine qualitativ hochwertige Geschichte.

Und jetzt durfte ich vor kurzem eins der ersten gedruckten Bücher in den Händen halten, einen dicker Wälzer von über 500 Seiten, fester sehr hübscher Einband, innen auch einige Bilder. Ich habe den Roman jetzt zum zweitenmal gelesen, müsste als fit genug sein, über ihn schreiben zu können.

Mein Urteil vorweg: So hatte ich mir den Roman erhofft. Genau so! Ich habe ein wenig eine romantische Ader, liebe Märchen, mag aber auch Ken Follet und noch mehr die historischen Romane ("Fortune de France") von Robert Merle und sowieso Harry Potter (ja, ich stehe dazu!), aber "Herr der Ringe" nicht so sehr. - Damit ihr mich einordnen könnt.

Stellt euch "Perideis" nun vor wie eine Welt bei "Zauber von Oz", aber in unserer modernen Zeit. Es gibt ein Hier und ein Dort. Und im Hier gibt es Leute (Verschwörung, Verschwörung!), die eins gemeinsam haben: Nämlich dass die Frauen ganz bewusst ihre Brüste zum Fließen für ihre Männer bringen. Weil es ihnen gefällt, aber vor allem auch, weil absolut notwenig ist, wenn man nach "Perideis" reisen will, diese geheime traumhaft schöne Welt, in der es noch Wunder gibt und echte Helden, die aber allesamt nicht überleben, tja ... wenn ihnen nicht eine Frau ihre Brust reicht, um das lebenswichtige Elixier frisch daraus trinken zu können. Ohne dieses Elixier besteht kein Mann, und schon nach Tagen verschmachtet er langsam, ihm wächst Fell auf der Haut, sein Penis wird übergroß und mächtig und er wird zum Satyr, der ohne Verstand in den Wäldern lebt, bis eine Frau ihn erlöst. Mit ihrer Milch. Was Frauen auch tun, ihr wisst schon weshalb. Nicht? Nein, ich sage jetzt nichts dazu.

Da die Zeit in Perideis langsamer als bei uns verrinnt und da es zahlreiche streng geheime Gänge aus unserer Welt nach Perideis gibt, ist es sogar möglich, mal eben schnell nur ein Wochenende dort zu verbringen, wo aus mageren zwei Tagen satte 24 Tage werden, also ein ganzer Urlaub.

Was soll ich nun noch verraten, ohne allzuviel zu verraten: Der Roman begleitet eine junge Frau auf ihrem ersten Perideis-Besuch, und sie wird von einem echten Könner von Mann begleitet, der eigentlich mal das geheime Land im Auftrag gewisser Behörden ausspionieren sollte, dann aber die Seiten gewechselt hat. Dummerweise ist er zum Zölibat verpflichtet, aber keine Angst, am Ende kriegt sie ihn.

Dazwischen passieren eine Menge Dinge und man kann nur staunen, wofür man Brustmilch alles gebrauchen kann. Das Ganze ist geschickt vermixt mit tatsächlichen historischen Quellen, wodurch man noch Einiges über milchtrinkende Pharaonen, alte Chinesen und sonstwen erfährt, und sowieso, dass die Russen auch hier ihre Finger im Spiel hatten. Und immer wieder wird zart angedeutet, dass ... nein, ich verrate ich es doch nicht. Es wäre schade ;-) Jedenfalls wird einem Einiges aus der Weltgeschichte plötzlich erklärlich und ich bin mehr als einmal schallend lachend vom Sofa gerutscht. Der Roman sprüht vor Ideen, und immer wieder laufen Ereignisse auf erotische Szenen hinaus, ohne dass diese an den Haaren herbeigerissen werden. Nein, die erotischen Szenen sind hier tatsächlich notwendiger Teil der Story und überhaupt ist diese ganze Welt erotisch. Nicht pornographisch, obwohl zahlreiche Szenen sehr explizit beschrieben werden. Es ist ein Erwachsenentraum mit erwachsenen Szenen, denen aber die erwachsene Prüderie des Alltags fehlt und bei dem Erregung trotzdem nicht zu einem lauernd schwülen Zustand wird. Die Stimmung ist licht, neugierig, lustvoll, humorvoll und immer spannend.v
Es wird die S/Mler interessieren, dass es auch S/M-Szenen gibt, aber ich fand sie passend, weil der Rahmen das so hergibt. Genauso wie jede andere Variante der vielfältigen menschlichen Sexualität. Ich fand das auch deshalb gut, damit das Thema Erotische Laktation nicht isoliert dasteht, sondern im Grunde eine schöne Sache neben anderen schönen Sachen ist.

Absolute Leseempfehlung von mir. Vielleicht raffe ich mich sogar mal auf, selbst aus Spaß eine kleinere Geschichte zu schreiben, die in der Welt von Perideis spielt. Warum eigentlich nicht, gleich vorne im Buch steht, dass das ausdrücklich erlaubt ist.


Leo Talberg:
Perideis
551 Seiten
ISBN: 978-3981189469
Denkholz Buchmanufaktur
EUR 25,50


Direkt im Verlag bestellbar: www.denkholz.de
und bei Amazon: https://www.amazon.de/dp/3981189469
und bei jedem Buchhändler.

Rezension von Tessi (2024, 2. Auflage):

Ich hatte versprochen, über Peridëis zu schreiben. Fritz hatte ein paar Exemplare organisiert, die als Weihnachtsaktion verschenkt wurden. Noch einmal ein herzliches Dankeschön übrigens!

Zuerst mein Gesamturteil: Das Buch wurde schon öfter im Forum erwähnt und ich schließe mich dem Urteil an: Das Buch hat meine Erwartungen erfüllt und ich bin begeistert. :-)

Ich will nicht wiederholen, was andere schon beschrieben haben, lieber teile ich meine Empfindungen mit. Ich konnte mit Alischa, der Heldin der Geschichte, ganz wunderbar mitgehen. Gut gewählt die alltägliche graue Ödnis in Ostberlin vorm Mauerfall als Gegenstück zum Feenreich Peridëis, und es gibt viele Stellen zum Lachen, wenn sich die tapferen Vertreter dieser Ödnis mit dem bunten Feenparadies auseinandersetzen müssen. – Peridëis ist nicht einfach eine erotische Geschichte, obwohl sie das ist, sehr sogar. Sie ist eher eine gelungene märchenhafte Zeitsatire, in der Spießbürger gemeinerweise einem Paradies ausgesetzt werden, gegen das man bei gründlicher Überlegung wirklich nichts haben kann. Und an dieser Stelle sind wir schon bei milchgebenden Brüsten, die nicht mehr und nicht weniger als das gesamte Leben in Peridëis regulieren. Ottilie Normalverbraucherin sagt dazu „Igitt“ und Otto Normalverbraucher behauptet, begucken und anfassen würde reichen. Bei Licht betrachtet brächte es der Frau allerdings nicht nur jede Menge schöne Gefühle, wenn der Mann verlässlich an ihrer Brust saugte, sie hätte ihn da auch gut an sich gebunden, und gesund wäre die Sache noch dazu. Allein die Krebsvorsorge, allein die Kalorien, die man los wird! Für den Mann hingegen wäre die Milch wohlschmeckend süß (Vanilleeiscreme ahmt den Geschmack fast perfekt nach) und ran an die Brust will er aus archaischen Gründen sowieso. Die offiziell gelebte Praxis ist jedoch, dass Milchbrüste bäh zu sein haben. Aber selbstverständlich doch!
Und dieser Widerspruch, diese Selbstlüge, dieses Tabu, ist die schlüpfrige Metapher von Peridëis auf unser Leben. Wahrscheinlich ist der Roman deshalb so gut geworden. Das ist kein billiger Schundporno, bei dem die Handlung bloß draufgepfropft wird, sondern das ist eine gut durchdachte Geschichte mit großem Handlungsbogen und mehreren Ebenen, die gar nicht ohne die immanente Erotik auskommt und sich ihr hingibt, sie einbaut, wo sie sowieso hingehört. Selbst wenn es bloß um kleine Elfen geht, die man irgendwo antrifft und die sehr zickig werden können, wenn man schlecht über ihre Delikatessmilch, aus winzigen Brüstchen versteht sich, redet.
Und so gerät Alischa, die Heldin, in diese Welt hinein, erlebt erheblich mehr als bloß diese kleinen Elfen, und hat sich selbst auf die Feenwelt einzulassen, schon damit begonnen, dass ihr die Brüste plötzlich anschwellen und Milch zu geben beginnen (für die Männer bestimmt, ist eben so!) und dass Frauenkleidung in Peridëis stets und immer und ohne Ausnahme die Brüste frei für jeden sehen lassen. Große Brüste, kleine Brüste, schmale Brüste, breite Brüste, große Höfe, kleine Höfe, flache Brustwarzen, prominente Brustwarzen, kurze Brustwarzen, lange Brustwarzen, Apfel-Brüste, Zitronen-Brüste, Mango-Brüste (*Zitat). Ja, wofür sind die denn sonst da? Doch nicht zum Wegstecken?! – Auch wieder so eine interessante Frage: Wozu sind die so prominent angebracht, wenn man sie ja doch bloß wegzustecken hat. Der Roman reicht als Würze übrigens in Fußnoten zahlreiche wissenschaftliche Erklärungen aus der echten Welt bei, ich habe bei einigen nachgeguckt - die stimmten. So mischt sich also die Paradieswelt geschickt mit der echten Welt und bringt einen mehr als einmal zum Nachdenken, ohne dass das aufgesetzt wirkt oder gar störend. Alles ist miteinander verwoben, das Lesen bereitet Spaß, das Abenteuer kommt nicht zu kurz und ich werde den Teufel tun, aber nicht verraten, was alles passiert. Aber es gibt ein Happy End, sogar eins für den Bösewicht, der ebenfalls vorkommt. Und ich werde mir auch so ein Oberteil beschaffen, das hübsch zelebriert die Brüste draußen lässt. Ich denke mir das anlässlich eines leckeren Essens mit meinem Mann, mit Kerzen auf dem Tisch, und dann kriegt er das Buch von mir in die Hände gedückt.

Absolute Leseempfehlung!

Ob ich Milch habe, sage ich nicht.

Link zum Zitat: https://www.google.de/books/edition/Perideis/hh4aDQAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PA235&printsec=frontcover
2. Rezension von Christine (September 2025):

Leo Talberg: Perideis

Peridëis - Eine Wanderung durch den Roman
(und Neuigkeiten)

Als begeisterte Leserin des Romans habe ich ein paar Kleinigkeiten beitragen dürfen, ich bin also nicht ganz objektiv, das sei vorangesetzt. Ich wollte diese Geschichte einfach haben, diese ganze Welt. Und aus noch einem Grund bin ich nicht ganz objektiv: Eine Welt, in der das Leben darauf beruht, dass die Männer auf die Milch der Frauen angewiesen sind, möglichst ganz frisch aus der Brust und nicht bloß wollen, sondern wirklich müssen, das törnt mich ehrlich gesagt ein wenig an. Und noch ein wenig mehr, um es klar zu sagen. Ganze Kerle, die aber auf einen angewiesen sind.

Wer den Postapokalypse-Thriller "Mad Max" kennt: Im Teil 3 "Fury Road" (2015) hält der Kriegsherr Immortan Joe eine Gruppe von Frauen gefangen, die Brustmilch produzieren müssen, die von seinem inneren Kreis als Symbol der Macht und als Luxusgut geerntet und an den Rändern seines Herrschaftsbereichs als teuere Ware gehandelt wird.

Das ähnelt übrigens einer Szene im Video "Raise Your Glass", P!nk 2010, aber seltsamerweise mit einem ganz anderen Sinn beschrieben als „Hommage an Leute, die sich von der Masse ausgeschlossen fühlen“:

Nur damit ihr wisst, wie ich in etwa ticke. Ich will gar nicht so eine Rolle einnehmen (na gut, mal probieren, hat was Geiles, ich gebs zu), aber bei mir verbindet sich das nicht mit Betutteltrieb, sondern ist deutlich mehr animalisch. Meine eigentliche Phantasie in erregten Momenten war durchaus so eine postapokalyptische Welt, aber eher so, dass man mir was gespritzt hat, dass ich erstens milchplatzende Brüste habe, die aber zweitens eine Droge enthalten, die ein bestimmter (schöner, starker, geiler) Mann täglich braucht, damit er nicht stirbt, was ihm als Strafe oder Rache oder Auflage mit einer anderen Droge unwiderbringlich gespritzt wurde. Der Mann muss also alternativlos (!) für mich sorgen und mich beschützen und mich mitnehmen - und wird mich andererseits auch niemals gehen lassen. Und der saugt mich natürlich aus, dass ich hohle Wangen kriege, melkt mich und verscherbelt meine Milch gegen ein Heidengeld, und für Bündel von Scheinen lässt er andere Kerle auch mal ganz frische Milch direkt aus den Quellen saugen, wobei ich da eine Augenbinde kriege oder ein Brett dazwischen ist oder sowas. Und dann unterhalten die sich über die besondere Qualität meiner Milch (und meiner Titten), aber ich kriege die immer nicht nicht zu Gesicht. Wer an mir dran war, außer meinem eigenen Kerl, erfahre ich überhaupt nie. Aber irgendwie wissen alle, dass ich Spitzenmilch gebe. Und mein Kerl will natürlich, dass ich rattig davon werde, weil er mich in diesem Zustand haben will, und ich lasse mich ihm zuliebe dabei gehen, um für ihn in diesen Zustand zu geraten, in dem er mich haben will. Ach ja, und man gibt mehr Milch davon.
Von dieser Fantasie habe ich -zig Varianten, aber das Grundthema ist immer dasselbe.

Und nun kam dieser Roman "Peridëis" um die Ecke. Nun gehts da deutlich zahmer zu, also keine gewalttätigen sich gegenseitig mordenden Banden (vielleicht doch, wurde aber noch nicht rumerzählt). Aber dafür sind die Leute in dem Roman auch nicht so doof kurzsichtig wie bei "Mad Max", wo die immer nur von Stulle bis Butter denken und keinen Deut weiter, was die Handlung auch ärgerlich bekloppt macht. Trotz cooler Szenen, ich gebs ja zu.

Worüber wollte ich schreiben? - Ach ja, Peridëis. Mein Grundthema ist da drin! Was also passiert da? Die meisten kennen sicher alte Sagen oder Märchen von Leuten, die in eine unterirdische Welt geraten wie Alice im Wunderland, Der Zauberer von Oz, Der Zauberer der Smaragdenstadt, Prinz Ahmed und die Fee Peri Banu (1001 Nacht), aber auch Picknick am Wegesrand und wie die Geschichten alle heißen. Es ist eine Parallelwelt mit märchenhaften Zügen, bei denen der Beschützer der Heldin aber nicht müde wird, sie wissenschaftlich erklären zu wollen, was diese aber gar nicht hören mag. Es gibt jedenfalls an etlichen Orten auf der Erde geheime Zugänge zu dieser Welt und eine Szene, die das Geheimnis hüten und Ferienreisen dort hin unternehmen. Das ist jetzt etwas gemein formuliert, aber trotzdem nicht falsch. Gut. Andere bleiben ganz dort.
Was passiert? - Nun ja, man geht durch einen unterirdischen Gang, eine Höhle (die Einzelheiten verschweige ich) und kommt in Peridëis wieder heraus. Das ALLERERSTE, was einem passiert, ist, dass einem die Brüste gewaltig anschwellen, weil die in Kürze gehörig Milch geben werden, und das Zweite ist ein Orgasmus, der sich gewaschen hat, und bei dem man zu Boden geht. Und falls man sich davon erholt (alle erholen sich, bleiben aber dauergeil), stellt man fest, dass man im Paradies gelandet ist, einer traumhaften Landschaft in tiefen Schluchten zwischen hohen Felsen, ein Gewirr von Wegen, allesamt schön, überall das beste Essen an den Bäumen, auch Schnitzel, die auf dem Boden stinken bisweilen schon, viele bunte Vögel und so weiter. Und auch Menschen leben dort, man erlebt die erstaunlichsten Dinge, und die Heldin der Geschichte erfährt am Ende...
Stopp, hier fehlte was: Zuerst kriegte die Heldin der Geschichte ein landestypisches Kleid verpasst, ein Traum von einem Kleid, bei dem (landestypisch) die Brüste draußen hängen, um zu zeigen, was man hat (Brüste) und zu geben was man hat (Milch). Es gibt keine andere Milch in Peridëis als Brustmilch und Brustmilch ist auch die Währung, mit der man bezahlt. Und Schlüpfer gibts nicht in Peridëis, weil die nur stören würden und eh ständig nass wären. Gegen Brustmilch kriegt man auch jederzeit den interessantesten Mann bzw. die wollen sowieso und müssen nach Ergießen ihres Samens auch mit Brustmilch kompensiert werden, damit es ihnen wegen des Samenverlusts nicht dreckig ergeht. Und, ah, das ist auch wichtig, da Frauen nicht schwanger werden können in Peridëis, haben Frauen einfach nur Spaß am Penis im Schoß und achten streng darauf, dass der Mann sich auch ja ergieße, damit es ihm dreckig geht, falls er ihre Milch hinterher nicht gründlich aus den Brüsten heraussaugt.
Logik soweit klar?
...doch zurück zum Ende. Die Heldin erfährt am Ende, nein, nicht ganz, nach zwei Dritteln, dass es Feen waren, die sie in dieses Land (Peridëis) gerufen hatten, weil diese nicht so dusslig sind, Peridëis jemals zu verlassen, aber gute Leute brauchen, die draußen und an den geheimen Übergängen nach Peridëis nach dem Rechten schauen. Das ist der Job der Heldin. Und da kommt eine weitere wirklich witzige Ebene des Romans ins Spiel. Nämlich hat kein geringerer als die Stasi (ja, der vergangene Geheimdienst der vergangenen DDR), Wind von einem der geheimen Übergänge nach Peridëis bekommen, kapiert gar nichts und schickt Agenten, von denen einer nach dem anderen zum Verräter wird, wen wunderts. Aber halt nicht alle. Und das ist eine der vielen Stellen, an denen der Roman treffsicher und psychologisch genau auf die Schippe nimmt, wie sich Menschen verhalten: Nein, nicht jeder läuft über, wenn er ein besseres Angebot kriegt, nein, man verwurschtelt gerne das Gewohnte mit dem Neuen, und wenns noch so absurd wird. An der Stelle will ich WIRKLICH nicht zu viel verraten, lest es einfach selber, man liegt vor Lachen am Boden.
Es ist ein wunderbar intelligenter und gleichzeitig erotischer Roman und es war mir ein großes Vergnügen, Kleinigkeiten dazu beitragen zu dürfen. Weil ich den Roman wollte. Ich wollte ihn einfach haben.

Anlass und Aktuelles:

Ich habe mit Leo Talberg viel zu diesem Buch kommuniziert und freue mich, bekanntgeben zu dürfen, dass die vierte Auflage (Herbst 2025) als eBook frei verfügbar sein wird. Die gedruckte Fassung wird es weiter geben, aber diese selbstverständlich nicht kostenfrei (wie soll das gehen?!). Der Grund ist, dass dieses Buch weit mehr aus Spaß als zum Gelderwerb geschrieben wurde und Leo Talberg auf die Einnahmen daraus verzichten kann. Aber der Verlag muss für den Druck natürlich trotzdem auf seine Kosten kommen. Die vierte Auflage enthält auch ein Zusatzkapitel mit Zeichnungen, die Stasi-Künstleragenten (!!!) von Peridëis angefertigt haben. Yeah! Samt wissenschaftlicher Einordung. Und das ist noch nicht alles: Die vierte Auflage gibt es in deutscher, englischer, dänischer und russischer Sprache.

Englisch:
https://archive.org/details/journey-to-perideis
http://books.google.com/books/?id=6yNuEQAAQBAJ

Russisch:
https://archive.org/details/Perideis_ru
https://books.google.de/books?id=QLeFEQAAQBAJ

Dänisch:
https://archive.org/details/rejse-til-perideis
https://books.google.de/books?id=GTFlEQAAQBAJ

Deutsch:
https://archive.org/details/perideis
https://books.google.de/books?id=hh4aDQAAQBAJ

Ich hoffe auf kräftigen Beifall!