Aus 2 mach 1: BH-Doppelpumpen Medela Freestyle und Elvie Stride
Verfasst: Mittwoch 22. Februar 2023, 13:34
Vergleich der beiden halbwegs bezahlbaren Doppelpumpen Medela Freestyle und Elvie Stride - und Umbau der Freestyle zur BH-Pumpe
Eine Doppelpumpe ist für die Frau mit Passion fürs Milchgeben einfach ein Muss. Am edelsten und ausgereiftesten (vor allem zusammen mit der Preemie-Programmkarte) ist die Medela Symphony, die aber als Klinikpumpe 2000 Euro kostet. Hier soll es um Pumpen gehen, die geschätzt ungefähr den zweiten Platz belegen.
Ich war auf eine Milchpumpe mit BH-Brustschalen scharf. Meine Lieblingspumpe im halbwegs bezahlbaren Bereich war bisher die Doppelpumpe "Medela Freestyle" (das "alte" Modell mit Digitalanzeige, siehe unten), die allerdings normale Brustschilde mit Flaschen dran hat. Jetzt hatte ich mir zusätzlich die Doppelpumpe "Elvie Stride Double" (aufpassen, es gibt auch Single) gekauft, angeblich auch Klinik-Qualität, weil die mit solchen schicken Brustschalen geliefert wird, die man in den BH tun kann und wo man nichts mehr festhalten muss und beide Hände frei hat. Das konnte man bisher mit einem speziellen Bustier oder mit einem alten BH mit Löchern drin auch machen, aber da hingen eben doch die beiden Trichter mit Flaschen dran. Mir schienen die Brustschalen interessanter.
So, ich habe also die beiden Doppelpumpen Medela Freestyle und Elvie Stride da und konnte sie also direkt miteinander verleichen.
Hier mein erster Eindruck:
Medela ist teuer, aber bietet Qualität, Elvie ist nur teuer. Ich bin sauer.
Also die BH-Brustschalen der Elvie Stride sind schon angenehm und ein Gewinn für mich. ABER: Es gibt von Medela als Konkurrenz inzwischen die relativ neue "Medela Freestyle Hands Free" (siehe Bild unten). Die dazugehörenden BH-Brustschalen von Medela scheint es aber leider nicht einzeln zu geben. Die Preise scheint Elvie von Medela abgeschrieben zu haben, 350 Euro.
Die Freestyle (wie gesagt, die alte, die neue habe ich nicht) kann, wenn man das so einstellt, kräftiger zu pumpen. Meine Elvie war da doch recht schwach. Also habe ich mal die BH-Brustschalen der Elvie stride an die Medela Freestyle gesteckt. Und das war, was ich wollte! Das gewohnte gut merkliche Zupfen der Freestyle mit dem angenehmen leichten Vibrieren darunter, das ist, was bei mir wirkt. Die Schlauchkupplungen passten natürlich nicht, aber da die Schläuche denselben Durchmesser haben, kann man sie direkt an die Schlauchstutzen dranstecken, dann ist es perfekt. Die Medela-Schläuche sind aus etwas festerem Material und knicken nicht so leicht, sind dafür aber etwas störrischer, was mich aber nicht stört.
Mein Schatz wollte gar nicht glauben, dass die Pumpe Elvie Stride von Hause aus so schwach ist und hat sie mal geöffnet. Dabei kam ein weiterer Nachteil der Elvie Stride heraus: Bei der Medela Freestyle schiebst du hinten eine Klappe weg und kommst dann bequem an den Akku ran sowie die Schrauben, um die Pumpe zu öffnen, falls du die mal mit Milch zugesaut hast. Nicht so bei der Elvie Stride - die ist billig mit 9 Plastiknasen statt ordentlichen Schrauben verschlossen, was man schwer aufkriegt, ohne was kaputt zu machen. Und der Akku drin ist außerdem gelötet, also nicht einfach wechselbar.
Weiterer Nachteil der Elvie Stride: Die hat zwar (was nett ist) ein USB-Netzteil wie von modernen Smartphones, aber sobald du den Ladestecker ransteckst, schaltet sich die Pumpe aus. Pumpen mit Netzteil geht also nicht. Und wenn der Akku seine Ladezyklen hinter sich hat, stehst du dumm da. Die Medela Freestyle hat dagegen ein 12-Volt-Steckernetzteil (kein USB) und du kannst beim Akkuladen weiterpumpen - mehr noch:
Die Pumpe Medela Freestyle funktioniert auch völlig ohne eingelegten Akku (!!!). Das wiegt wirklich schwer für mich, weil ich eher selten irgendwo pumpe, wo es keine Steckdose gibt.
Die Männer werden es nicht kennen: Moderne Vibratoren haben alle fest eingebaute Akkus. Ist der kurz vorm Schlusshurra alle, kannst du gar nichts machen, weil Laden dauert. Früher hast du schnell eine neue Batterie eingelegt und gut wars.
Zurück zur Milchpumpe: Die 350 Euro teure Elvie Stride kannst du im Prinzip wegwerfen, wenn der Akku dahingeschieden ist. Für denselben Preis bekommst du eine Freestyle, die sich besser anfühlt und bessere Qualität ist. Elvie Stride ist Made in Mexiko und Medela Freestyle ist Made in Swizerland. Da der Preis derselbe ist, nehmt also die, die besser ist.
Teure Lehre für mich.
Ach ja, beachtet, dass ich eine (alte) "Medela Freestyle" habe, nicht die neuere "Medela Freestyle Hands-Free", aber an den Qualitätsaussagen wird das vermutlich nichts ändern. Achtet beim Kauf gebrauchter Pumpen darauf, dass die Brustschalen mit dabei sind.
Ich hab mal geschaut, was die BH-Brustschalen von Elvie mit allem Drum und Dran einzeln kosten: 172 Euro. Allerdings sind die ordentlich gemacht, das muss man sagen. Wie die BH-Brustschalen der neuen "Medela Freestyle Hands-free" sind kann ich nicht beurteilen, aber die der Elvie Stride fühlen sich gut an, sitzen problemlos und ohne Ranpressen von alleine dicht, saugen also keine Nebenluft an. Egal wie der Preis ist: Zumindest die gefallen mir sehr.
Nachtrag vom Fachmann, der meine laktiven Kapazitäten konsumiert:
Beide Pumpen haben einen modernen Lithium-Ionen-Akku, der in der Regel 200x ohne spürbare Kapazitätsverluste nachladbar ist:
Medela Freestyle: 7,2V, 2250mAh, 16,2Wh
Elvie Stride: 3,7V, 2300mAh, 8,28Wh
Die Medela Freestyle dürfte also bei gleicher Pumpstärke etwa doppelt so lange mit einer Akkuladung laufen. Umgekehrt ausgedrückt: Die Elvie Stride muss doppelt so oft geladen werden, was doppelt ungut ist, da bei dieser Pumpe der Akku nicht so einfach austauschbar ist, siehe oben.
Eine Doppelpumpe ist für die Frau mit Passion fürs Milchgeben einfach ein Muss. Am edelsten und ausgereiftesten (vor allem zusammen mit der Preemie-Programmkarte) ist die Medela Symphony, die aber als Klinikpumpe 2000 Euro kostet. Hier soll es um Pumpen gehen, die geschätzt ungefähr den zweiten Platz belegen.
Ich war auf eine Milchpumpe mit BH-Brustschalen scharf. Meine Lieblingspumpe im halbwegs bezahlbaren Bereich war bisher die Doppelpumpe "Medela Freestyle" (das "alte" Modell mit Digitalanzeige, siehe unten), die allerdings normale Brustschilde mit Flaschen dran hat. Jetzt hatte ich mir zusätzlich die Doppelpumpe "Elvie Stride Double" (aufpassen, es gibt auch Single) gekauft, angeblich auch Klinik-Qualität, weil die mit solchen schicken Brustschalen geliefert wird, die man in den BH tun kann und wo man nichts mehr festhalten muss und beide Hände frei hat. Das konnte man bisher mit einem speziellen Bustier oder mit einem alten BH mit Löchern drin auch machen, aber da hingen eben doch die beiden Trichter mit Flaschen dran. Mir schienen die Brustschalen interessanter.
So, ich habe also die beiden Doppelpumpen Medela Freestyle und Elvie Stride da und konnte sie also direkt miteinander verleichen.
Hier mein erster Eindruck:
Medela ist teuer, aber bietet Qualität, Elvie ist nur teuer. Ich bin sauer.
Also die BH-Brustschalen der Elvie Stride sind schon angenehm und ein Gewinn für mich. ABER: Es gibt von Medela als Konkurrenz inzwischen die relativ neue "Medela Freestyle Hands Free" (siehe Bild unten). Die dazugehörenden BH-Brustschalen von Medela scheint es aber leider nicht einzeln zu geben. Die Preise scheint Elvie von Medela abgeschrieben zu haben, 350 Euro.
Die Freestyle (wie gesagt, die alte, die neue habe ich nicht) kann, wenn man das so einstellt, kräftiger zu pumpen. Meine Elvie war da doch recht schwach. Also habe ich mal die BH-Brustschalen der Elvie stride an die Medela Freestyle gesteckt. Und das war, was ich wollte! Das gewohnte gut merkliche Zupfen der Freestyle mit dem angenehmen leichten Vibrieren darunter, das ist, was bei mir wirkt. Die Schlauchkupplungen passten natürlich nicht, aber da die Schläuche denselben Durchmesser haben, kann man sie direkt an die Schlauchstutzen dranstecken, dann ist es perfekt. Die Medela-Schläuche sind aus etwas festerem Material und knicken nicht so leicht, sind dafür aber etwas störrischer, was mich aber nicht stört.
Mein Schatz wollte gar nicht glauben, dass die Pumpe Elvie Stride von Hause aus so schwach ist und hat sie mal geöffnet. Dabei kam ein weiterer Nachteil der Elvie Stride heraus: Bei der Medela Freestyle schiebst du hinten eine Klappe weg und kommst dann bequem an den Akku ran sowie die Schrauben, um die Pumpe zu öffnen, falls du die mal mit Milch zugesaut hast. Nicht so bei der Elvie Stride - die ist billig mit 9 Plastiknasen statt ordentlichen Schrauben verschlossen, was man schwer aufkriegt, ohne was kaputt zu machen. Und der Akku drin ist außerdem gelötet, also nicht einfach wechselbar.
Weiterer Nachteil der Elvie Stride: Die hat zwar (was nett ist) ein USB-Netzteil wie von modernen Smartphones, aber sobald du den Ladestecker ransteckst, schaltet sich die Pumpe aus. Pumpen mit Netzteil geht also nicht. Und wenn der Akku seine Ladezyklen hinter sich hat, stehst du dumm da. Die Medela Freestyle hat dagegen ein 12-Volt-Steckernetzteil (kein USB) und du kannst beim Akkuladen weiterpumpen - mehr noch:
Die Pumpe Medela Freestyle funktioniert auch völlig ohne eingelegten Akku (!!!). Das wiegt wirklich schwer für mich, weil ich eher selten irgendwo pumpe, wo es keine Steckdose gibt.
Die Männer werden es nicht kennen: Moderne Vibratoren haben alle fest eingebaute Akkus. Ist der kurz vorm Schlusshurra alle, kannst du gar nichts machen, weil Laden dauert. Früher hast du schnell eine neue Batterie eingelegt und gut wars.
Zurück zur Milchpumpe: Die 350 Euro teure Elvie Stride kannst du im Prinzip wegwerfen, wenn der Akku dahingeschieden ist. Für denselben Preis bekommst du eine Freestyle, die sich besser anfühlt und bessere Qualität ist. Elvie Stride ist Made in Mexiko und Medela Freestyle ist Made in Swizerland. Da der Preis derselbe ist, nehmt also die, die besser ist.
Teure Lehre für mich.
Ach ja, beachtet, dass ich eine (alte) "Medela Freestyle" habe, nicht die neuere "Medela Freestyle Hands-Free", aber an den Qualitätsaussagen wird das vermutlich nichts ändern. Achtet beim Kauf gebrauchter Pumpen darauf, dass die Brustschalen mit dabei sind.
Ich hab mal geschaut, was die BH-Brustschalen von Elvie mit allem Drum und Dran einzeln kosten: 172 Euro. Allerdings sind die ordentlich gemacht, das muss man sagen. Wie die BH-Brustschalen der neuen "Medela Freestyle Hands-free" sind kann ich nicht beurteilen, aber die der Elvie Stride fühlen sich gut an, sitzen problemlos und ohne Ranpressen von alleine dicht, saugen also keine Nebenluft an. Egal wie der Preis ist: Zumindest die gefallen mir sehr.
Nachtrag vom Fachmann, der meine laktiven Kapazitäten konsumiert:
Beide Pumpen haben einen modernen Lithium-Ionen-Akku, der in der Regel 200x ohne spürbare Kapazitätsverluste nachladbar ist:
Medela Freestyle: 7,2V, 2250mAh, 16,2Wh
Elvie Stride: 3,7V, 2300mAh, 8,28Wh
Die Medela Freestyle dürfte also bei gleicher Pumpstärke etwa doppelt so lange mit einer Akkuladung laufen. Umgekehrt ausgedrückt: Die Elvie Stride muss doppelt so oft geladen werden, was doppelt ungut ist, da bei dieser Pumpe der Akku nicht so einfach austauschbar ist, siehe oben.